- Heather Morgan verklagt Netflix wegen Verleumdung
- Dokumentarfilm über Bitcoin-Diebstahl sorgt für Kontroversen
- Datenschutz und Rechtmäßigkeit im Streit mit Netflix
Heather Morgan, bekannt unter ihrem Künstlernamen „Razzlekhan“, und ihr Ehemann Ilya Lichtenstein stehen im Mittelpunkt eines Rechtsstreits mit Netflix. Das Ehepaar wurde wegen Beteiligung an der Geldwäsche gestohlener Bitcoins in Milliardenhöhe verurteilt Brokerage Bitfinex bestreitet die Art und Weise, wie Morgan in der Dokumentation Biggest Heist Ever dargestellt wurde.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung notierte der Bitcoin-Preis bei 102.916 US-Dollar, was einem Anstieg von 3.5 % in den letzten 24 Stunden entspricht.
Morgans Anwälte schickten Unterlassungsschreiben an Netflix und die Produktionsfirma Library Films und warfen dem Dokumentarfilm Verleumdung und Verletzung der Privatsphäre vor. Nach Angaben der Verteidigung enthält die Produktion falsche Informationen über Morgan, einschließlich der Behauptung, sie und Lichtenstein hätten Pässe und andere illegale Dokumente im Darknet gekauft. Das Rechtsteam argumentiert, dass diese Aussagen unbegründet sind und dass jede minimale Untersuchung gezeigt hätte, dass Morgan nicht an dem Cyberangriff auf Bitfinex im Jahr 2016 beteiligt war.
Ein weiterer zentraler Streitpunkt sind Bilder von Morgans Hochzeit, die Berichten zufolge ohne Zustimmung der Gäste in die Dokumentation eingefügt wurden. Nach den kalifornischen Datenschutzgesetzen kann das Aufzeichnen und Ansehen privater Veranstaltungen ohne die Erlaubnis der Beteiligten als Rechtsverstoß angesehen werden. Morgans Anwältin Serena Wu sagte, das Rechtsteam prüfe alle Optionen, um sicherzustellen, dass die Rechte ihres Mandanten und anderer Beteiligten gewahrt bleiben.
Morgan, der wegen Geldwäsche zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt wurde, soll sich am 4. Februar bei den Behörden melden. In einer kürzlich abgegebenen Erklärung drückte sie ihr Bedauern über ihre Taten aus, bekräftigte jedoch, dass sie sich dafür entschieden habe, ihrem Ehemann treu zu bleiben, auch wenn sie die Möglichkeit hätte, gegen ihn zu kooperieren. Parallel zum Strafverfahren führt seine Verteidigung die Klage gegen Netflix fort, in der es um Ersatz des durch die Ausstrahlung der Dokumentation entstandenen Schadens geht.
Netflix hat sich bislang weder zu den Vorwürfen noch zu den Briefen von Morgans Anwälten offiziell geäußert. Unterdessen verstärkt die Kontroverse um den Dokumentarfilm die Debatte über Ethik bei der Produktion von Inhalten, die auf echten Verbrechen basieren, und über die Verantwortung großer Plattformen bei der Verbreitung von Informationen über den Kryptowährungsmarkt.