- Nvidia steht vor einem Rechtsstreit wegen Bergbaueinnahmen.
- Nvidia-Aktien steigen nach Markterholung.
- Das Unternehmen strebt eine Diversifizierung über Kryptowährungen hinaus an.
Der Technologieriese Nvidia steht nun vor einer erheblichen rechtlichen Herausforderung. Der Oberste Gerichtshof der USA lehnte die Berufung von Nvidia ab und ebnete damit den Weg für die Fortsetzung einer Aktionärsklage, in der er dem Unternehmen vorwarf, seine Einnahmen aus dem Kryptowährungs-Mining falsch dargestellt zu haben. Diese Einreichung beleuchtet eine turbulente Zeit in den Jahren 2017 und 2018, in der das Unternehmen ein explosionsartiges Wachstum erlebte, gefolgt von einem starken Rückgang auf dem Kryptowährungsmarkt.
Aktionäre weisen darauf hin, dass Jensen Huang, CEO von Nvidia, die Abhängigkeit des Unternehmens von seinen GeForce-GPUs, die traditionell für Spiele gedacht waren, damals aber häufig für das Mining von Kryptowährungen eingesetzt wurden, unangemessen dargestellt hat. Diese Verzerrung kam nach dem Absturz des Kryptowährungsmarktes im Jahr 2018 ans Licht, was zu einem Rückgang der Nvidia-Aktien um mehr als 28 % in nur zwei Tagen führte. Huang selbst bezeichnete die Situation als „Krypto-Kater“.
Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs fiel nach einer Anhörung im November, bei der beurteilt wurde, ob der Fall ein gerichtliches Eingreifen erforderte. Trotz der Argumente von Nvidia, dass die Klage nicht ausreichend detailliert sei, um mit der Beweiserhebung fortzufahren, lehnte das Gericht diese Verteidigung ab. Der Fall wird nun vor dem Bundesbezirksgericht in Oakland, Kalifornien, verhandelt. Als Vertreter der Aktionäre feierte der Anwalt den Prozessfortschritt als „großen Sieg für unternehmerische Verantwortung“.
Trotz der Turbulenzen während der Kryptowährungskrise hat Nvidia in letzter Zeit eine beeindruckende Erholung gezeigt. In diesem Jahr haben die Aktien des Unternehmens um fast 190 % zugelegt, was auf die hohe Nachfrage nach GPUs nicht nur für das Mining, sondern auch für Spiele und Anwendungen der künstlichen Intelligenz zurückzuführen ist. Die neuen GPUs der GeForce 4000-Serie von Nvidia haben sich als äußerst profitabel erwiesen und Konkurrenten wie AMD übertroffen.
Kürzlich gab Nvidia bekannt, dass der Umsatz im dritten Quartal um 95 % auf 35,1 Milliarden US-Dollar gestiegen sei. Das Rechenzentrumssegment des Unternehmens wuchs im Jahresvergleich um 111 % und die Prognose für das vierte Quartal liegt bei einem Umsatz von rund 37,5 Milliarden US-Dollar. Anfang des Jahres erreichte Nvidia außerdem einen historischen Meilenstein, indem es eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen US-Dollar überschritt und damit einen neuen Standard in der Technologiebranche setzte.
Darüber hinaus kündigte Nvidia im Juli Pläne zur Entwicklung einer Infrastruktur für fortschrittliche humanoide Robotik an, um seine Abhängigkeit von volatilen Märkten wie dem Kryptowährungs-Mining zu verringern, und bekräftigte damit trotz anhaltender Rechtsstreitigkeiten seine Rolle als führender Anbieter von technologischen Innovationen.